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!!! Abgesagt!!! Was uns bewegt I – Gedanken-Werkstatt im Kultur-Stadl: Literatur !!! Abgesagt!!!

18. März 2018 - 19:00 - 21:00

Beginn 19:00 Uhr, Einlass ab 18:00 Uhr

Eintritt: 10,- €

Wir bedauern mitteilen zu müssen dass die für heute geplante Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden muss! Sobald ein Ersatz-Termin gefunden ist, werden wir den Gesprächs-Abend mit Felizitas Gräfin Schönborn gern nachholen! Wir informieren Euch darüber hier auf unserer website, auf unserer facebook-Seite und in unseren Programm-flyern.

Vielen Dank für Euer Verständnis!

Euer Stadl-Team

 

Thema: Literatur
Passion – Hommage á Christiane Singer – ein filmischer Essay
„Wo läufst Du hin? Der Himmel ist in Dir!“

„Wie kann man Leidenschaft und Lebendigkeit in den Menschen entfachen?“

Referentin: Felizitas Gräfin von Schönborn Prinzessin Reuss, München


(Christiane Singer Gräfin Thurn-Valsassina)

Mit der Gedanken-Werkstatt im Kultur-Stadl Wörleschwang führen wir nun zum zweiten Mal eine jährliche Gesprächs-Reihe fort, die sich um Themen rankt, die uns be-wegen, die uns umtreiben und im wahrsten Sinne auf den Weg bringen – sei es im alltäglichen Leben, in der Politik, Religion oder in unserer Gesellschaft.

An drei Sonntagen im Jahreslauf wird ein sich durch das Jahr ziehendes Thema von verschiedenen Seiten her beleuchtet und angedacht. An jedem der Abende wird ein geladener Referent einen Impuls-Vortrag halten, der zu Gedanken, aber auch zum sich anschließenden offenen Gespräch anregen soll, welches weitere Perspektiven öffnen und entwickeln kann.

Das Ziel sind nicht fertige Antworten oder abschließende Meinungen, sondern es geht vielmehr darum, Gedanken freien Lauf zu lassen und weitergehende Ansichten zu ermöglichen, Vielfalt zu ermöglichen anstelle von Vorurteilen und Urteilen gefangen zu bleiben.

In der zweiten Reihe der Gedanken-Werkstatt 2018 wird es um die Frage gehen, wovon wir uns abseits des oft grauen Alltags und notwendiger Erfordernisse des Lebens im Innersten unseres Wesens berühren lassen.
Wir möchten 3 „Tore zum Inneren“ herausheben, die dazu dienen können, uns über uns selbst hinaus wachsen zu lassen, die uns spüren lassen, dass wir zu mehr in dieser Welt sind, als zu arbeiten und unsere tägliche Pflicht zu erfüllen: Musik, Kunst, Literatur und Religion.
Im Getriebe des Alltags sind wir in der Regel von morgens bis abends eingespannt, unser Tag ist durchgetaktet und wir funktionieren. Das ist einerseits wichtig – nicht zuletzt deshalb, weil wir nur so unsere Existenz aufrecht erhalten können und unser alltägliches Leben mit all seinen Anforderungen meistern können.
Andererseits vergessen wir dabei leicht, dass auch unsere Seele Nahrung, Zuwendung, Zeit und Aufmerksamkeit braucht. Wir müssen unseren „Akku“ zwischendurch immer mal wieder aufladen um unsere Leistungsfähigkeit und unsere innere Kraft nicht zu verlieren.
Da kann ein Konzertbesuch oder das Hören eines liebgewonnenen Musikstücks, der Besuch einer Ausstellung oder eines Museums, das Lesen eines guten Buches oder der Besuch eines religiös-spirituellen Rituals oder eines sakralen Gebäudes den Blick wieder weiten und bewusst werden lassen, dass es eine tiefere Dimension im Leben gibt, die uns zu tragen vermag.

Der erste Abend unserer diesjährigen Reihe beschäftigt sich mit der französisch-österreichischen Schriftstellerin Christiane Singer.

Obwohl Christiane Singers preisgekrönte Romane und Essaybände in 100 000er Auflagen erschienen, häufig auf den auf Bestsellerlisten Frankreichs landeten und in den Schaufenstern der Buchläden ganz vorne aufgestapelt wurden, sind sie in der deutschsprachigen Welt bis heute fast ein Geheimtipp geblieben. Selbst Christiane Singers Verleger bei Albin Michel war erstaunt, wie es dieser Autorin immer wieder gelang, mit ihrer besonderen, dem Zeitgeist kaum entsprechenden Sprache auch in Belgien, Kanada, der Romandie und anderen französischsprachigen Regionen tausende von Lesern zu begeistern. Für manche ihrer Leser waren ihre Bücher fast schon so etwas wie ein Lebenselixier.
Durch ihre Vorfahren fest in jüdischer Diesseitigkeit verankert, war ihre Sprache stets vom leidenschaftlichen Wunsch durchdrungen, eine im rein Faktuellen verblassende Welt wieder zum Leuchten zu bringen.
Nach dem Studium der Romanistik arbeitete sie als Lektorin in Basel, lehrte dann als Dozentin an der Universität Basel bevor sie eine Gastprofessur in Fribourg übernahm. Später lebte sie mit ihrer Familie auf der mittelalterlichen Burg im niederösterreichischen Rastenberg. In den neunziger Jahren war sie auch Generalsekretärin des österreichischen P.E.N.- Clubs.
Die 1943 in Marseille geborene Christiane Singer war von ihrem jüdischen Erbe getragen, zutiefst vom Wunsch nach Vergebung geprägt. Sie entstammte einem österreich-ungarisch sowie jüdisch-christlichem Elternhaus. Nachdem sie als kleines Mädchen vom grausamen Schicksal der väterlichen Familie während des Dritten Reichs erfahren hatte, gelobte sie einmal an den Ort des Verbrechens zurück zu kehren. Dass sie ihr Schicksal durch ihre Heirat ausgerechnet in die Nähe des Dorfes führte, in dem das nun aufgelöste Grab von Adolf Hitlers Mutter lag, verstand sie auch als Geste der Versöhnung.
Für Christiane Singer waren Schriftsteller vor allem Wortwäscher und das Schreiben auch ein Versuch sich möglichst nahe an die Wirklichkeit heranzuwagen. „Wir leiden an der Interpretation und der Bewertung der Dinge, nie an den Dingen selbst. Alles seelische Leid ist unsere Unfähigkeit, die Dinge wahrzunehmen wie sie sind…Alles auf Erden ist Resonanz unserer Bilder und unserer Vorstellungen.“, bekannte sie.
Auch zehn Jahre nach ihrem Tod haben ihre Texte beim Wiederlesen nichts von ihrer Frische und Spontanität verloren. Übrigens ist nach Der Tod in Wien, Rastenberg, Zeiten des Lebens in diesem Jahr anlässlich ihres zehnten Todestages auch ihr Buch „Wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir.“ in deutscher Übersetzung bei der Edition Avicenna erschienen. Ein guter Einstieg in das Werk dieser großartigen Schriftstellerin.
Neben ihrer Fähigkeit schreibend Sprache zu gestalten, verstand sie es auch als international gefragte Rednerin mit der Magie frei gesprochener Worte ihrer Hörer zu verzaubern. Erstmals wurde ich an der Genfer Universität Zeugin dieser legendären Auftritte. Es war an einem Freitagnachmittag um fünf Uhr, in der riesigen, zum Bersten gefüllten Aula, gab es kaum noch einen Platz zu ergattern. Und dies, obwohl kein einziges Plakat für ihren Auftritt geworben hatte. Sie sprach – wie immer frei, durchquerte fast wie im Tanz das Podium, unterstrich mit graziösen Bewegungen ihrer Arme und Hände die Worte, die ihre gutturale Stimme so spontan wie präzise formulierte.
Wie in ihren Schriften, sprach sie die Dinge direkt an, verstand es Erlebtes, Beobachtetes, Gedachtes in einen größeren philosophischen, literarischen, psychologischen meist auch sehr aktuellen Rahmen zu stellen. Keine mühsamen, einschläfernde Worthülsen sondern belebende, fast elektrisierende Worte bekam das Publikum zu hören.
Ihre Beobachtung, wie sehr sich die westliche Kultur – einer gefährlichen Einseitigkeit ausgeliefert hat, sah sie bereits durch Novalis Diktum bestätigt. „Das Unglück Europas besteht darin, dass es den nächtlichen Teil der Wirklichkeit ignoriert, dass es von der ganzen Wirklichkeit nur den sichtbaren Teil in Betracht zieht.“
Und mit ihrem bisweilen spitzbübischen Humor, meinte sie einmal, neben den Slogan amerikanischer Bestattungsinstitute: „Sterben Sie – wir kümmern uns um den Rest“ könne man in der, von einer immer größer werdenden Macht der Gleichmacher bedrohten Welt, getrost den anderen Slogan stellen: „Kommen Sie zur Welt – wir kümmern uns um den Rest.“
Der österreichischen Filmemacherin Carola Mair ist mit ihrem Film „Passion – Eine Hommage an Christiane Singer“ ein einfühlsames, sehr sehenswertes Porträt dieser ungewöhnlichen Frau gelungen.

Felizitas Gräfin Schönborn, die mit Christiane eine innige Freundschaft und Seelen-Verwandtschaft verband, wird aus Ihrem Erleben der Schriftstellerin berichten und Auszüge aus dem jüngst erschienen Buch „Wo läufst Du hin? Der Himmel ist in Dir!“ lesen.


(Felizitas Gräfin Schönborn Prinzessin Reuss)

Felizitas von Schönborn Prinzessin Reuss hat sich einen Namen als Publizistin, Autorin, Rednerin und Moderatorin gemacht. Sie ist als Korrespondentin bei der UNO in Genf akkreditiert und hat zahlreiche Publikationen vorgelegt. Angeregt durch das Diktum des Philosophen Hans Georg Gadamer: “Es gibt kein höheres Prinzip als sich dem Gespräch offen zu halten” hat sie über 150 Begegnungen mit wichtigen Persönlichkeiten in den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Politik und Religion festgehalten. Wie ein Kritiker feststellte, bleibt sie dabei weitentfernt von beiläufigen 08/15 Interviews.

Details

Datum:
18. März 2018
Zeit:
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

Kultur-Stadl Wörleschwang
Untere Hauptstrasse 13
Zusmarshausen-Wörleschwang, Bayern 86441 Deutschland
Telefon
08291-8591212
Veranstaltungsort-Website anzeigen

Veranstalter

Kultur-Stadl-Wörleschwang
Telefon
08291-8591212
Veranstalter-Website anzeigen

Karten erhalten Sie wie folgt:
Im Café · Bistro · Kultur-Stadl Wörleschwang

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